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Echt frei

Mechanischer Vogel im Weltall erleidet Abschuss
1985/1986, Tusche auf A3 Papier

Im zeitlichen Gleichlauf mit der Entdeckung einer subtilen Unterdrückung meines freiheitlichen Denkens, ist über den Jahreswechsel diese Zeichnung entstanden.
Ich hatte damals den unwiderstehlichen Drang etwas zu Papier zu bringen, setzte mich an meinen Schreibtisch, schloss die Augen und ließ den Gedanken, der Phantasie, freien Lauf.
Als diese Szene erschien, stoppte ich den Film ….. und fing an zu skizzieren.
Erst kurz vor der Fertigstellung wurde ich auf den Zusammenhang der erlebten Situation und meiner Auswahl des “Standbildes” aufmerksam gemacht.
Erstaunlich, was Bilder so verraten können.

Emotionen

Surreales Umfeld, Frau, Blume, Weltall,
1986, A5, Tusche

Dieses Bild bewegt mich noch…, oder gerade heute aufs Neue.
Es steht heute für eine von mir, sehr positiv ausgedrückt, „unschön“ beendete Beziehung.
Hatte ich bislang keinen Mut und Gelegenheit dazu, mich zu entschuldigen, so tue ich es jetzt auf diesem Wege.
Vielleicht verirrst Du Dich mal auf meine Homepage und weißt dann, dass es mir wirklich Leid tut Dir Weh getan zu haben, obwohl es schon viele Jahre her ist.

Kinderhände

Verdorrte Hände aus einem Ast wachsend
1985, Tusche, A3

Als ausgearbeitete Version der 1984 entstandenen Skizze im Religionsuntericht.
Kinderhände… wir sägen an dem Ast, auf dem wir sitzen und leben … und vererben die Säge, anstelle eines behutsam gepflegten Baumes, an unsere Kinder.
Nachtrag 17.01.2006
… oder vielleicht auch nicht.
denn jeder kann an sich arbeiten, sich verbessern und weiter entwickeln, wenn er/sie es wirklich will.
Man kann selbst aktiv werden, die Welt zu verändern (im Kleinen oder Großen), oder Menschen (Organisationen) unterstützen, die sich bereits einsetzen.
Alles ist denkbar und alles ist möglich.

Oase

Felsen, Insel
1985, A4, Tusche

Sommerurlaub
Die Verkäuferin in dem kleinen Laden hatte nicht sehr viel Geduld mit mir. Meine Sprachkenntnisse ließen sie nicht im Zweifel, einem Deutschen ausgesetzt zu sein. Mein Verlangen nach einer abwägenden, ruhigen Auswahl der gewünschten Zeichenutensilien, hielt nicht lange gegen ihre verärgerten Gesichtszüge und schimpfenden Laute stand.
Er wich dem Wunsch, die Tuschestifte und das dargebotene “Altpapier” schnellstmöglich zu bezahlen und nach Möglichkeit ihre üble Laune an mir abprallen zu lassen.
Na, wenn das mal nicht gelungen ist…
und wenn sie nicht gestorben ist, so liegt sie heute noch am Fuße dieses Berges… 🙂

Einsamkeit

Astronaut, Kosmonaut, auf dem Mond
1984, Tusche auf A3 Papier

Auf seinen Abholdienst wartend, der Beine entledigt, keine Chance alleine fort zu kommen. Wer weiß, wie lange die Luft noch reicht.
Das Gesicht noch so lange verborgen, bis es durch das, vom Aufschlag zerspringende Glas des Kopfschutzes, freigegeben wird …. dann ist es zu spät …
oder….
gelangweilt, träumend, hab mal wieder nach dem “Beine baumeln lassen” die Hälfte vergessen, weit, weit von zu Hause …. klassischer Stressabbau ?
Wie auch immer, es war das erste von mir in diesem Stil gezeichnete Bild. Mein Onkel wollte mir damals dieses Bild als eigene Arbeit nicht abnehmen. Ehrlich gesagt, konnte ich es selbst nicht so richtig. Ich war baff … 🙂

Nur ein Augenblick

Dampfendes Auge mit Atompilz
1984, A3, Tusche

“Da bleibt kein Auge trocken” war mein Lieblingskommentar zu diesem Bild.
Dieser typische Familienhumor nahm der Darstellung den ersten Schrecken, denn es machte mich nachdenklich, was wohl in meinem Kopf vorgegangen sein mochte, um eine derartige Zeichnungen entstehen zu lassen.
Als beim Zeichnen in der Endphase der ”Pilz” im Hintergrund entstand, wusste ich, dass sich die Angst um die Atombombe Luft gemacht hatte.
(siehe dazu auch die Zeichnung “Erpresstes Heil”)